Foto: Innsbruck Tourismus
Wandern rund um Innsbruck: Mit Abstand die schönste Art, den Herbst zu geniessen
Die schönste Zeit für Sportler und Wanderer ist wohl der Herbst. Die Natur zeigt ihre prächtigsten Farben und die angenehmen Temperaturen sind genau richtig für Bewegung an der frischen Luft. Wanderungen in den abwechslungsreichen Gebieten rund um Innsbruck eignen sich perfekt dazu, mit Abstand aufzutanken. Durch Öffnungszeiten der Hütten bis in den Spätherbst, kann man rund um Innsbruck die herbstliche „Wander-Hochzeit“ besonders lang geniessen.
Die Naturschönheiten der Region Innsbruck entdecken: Von der Einsteigertour über die familienfreundliche Wanderung bis zum anspruchsvollen Weitwanderweg gibt es viele Routen, die nicht nur zu den schönsten Naturschauplätzen führen, sondern auf denen Almen und Hütten dazu einladen, den Genuss-Aspekt des Wanderns voll auszukosten.
Der familienfreundliche Allrounder in Mieming
Vom Parkplatz Lehnbach in Obermieming aus erreichbar, erstreckt sich der beliebte Wander- und Rad-Rundweg rund um den Mieminger Golfplatz. Auf direktem Weg in Richtung Stöttlalm ist der gut ausgebaute Weg nicht nur Kinderwagen-tauglich, sondern allgemein leicht zu bewältigen und somit für Jung und Alt bestens geeignet. Auf der Stöttlalm angekommen, überrascht trotz nur 980 Metern Seehöhe ein malerischer Panoramablick über das Mieminger Sonnenplateau und die sich ab Oktober verfärbenden „brennenden“ Lärchen. Aber auch kulinarisch hat die Alm einiges zu bieten: vom Frühstücksbuffet über die Jausenkarte bis zum Törggelen, das für viele Besucher den Start in den Herbst markiert. Die grosse Sonnenterrasse und die Tatsache, dass die Alm das ganze Jahr über täglich geöffnet ist, macht sie zum perfekten Familien-Wanderziel.
Natürlich hat das Mieminger Plateau auch Wanderungen für anspruchsvollere Berg-Enthusiasten zu bieten: Von Wildermieming aus erreicht man beispielsweise über den Ochsenbründl-Steig in rund zweieinhalb Stunden die Neue Alplhütte, die bis in den November hinein ihre Pforten geöffnet hat. Die eindrucksvolle Kulisse der Mieminger Bergkette hinter sich lassend, folgt man dem Forstweg bergab und wandert am Strassberghaus vorbei zum Ausgangspunkt.
Mit der Bahn in die Höh‘, mit den Mountain Carts ins Tal
Wer für die ersten Höhenmeter bergauf lieber die Seilbahn wählt, ist in Mutters nahe Innsbruck genau richtig: Bis einschliesslich 5. Oktober bringt die Muttereralmbahn täglich – bis 1. November an den Wochenenden – Bergbegeisterte in die Höhe. Nur wenige Meter von der Bergstation entfernt lädt schon die Muttereralm zur ersten Einkehr. Ganz nah liegt der Nockspitze-Speichersee, der mit seiner malerischen Kulisse einlädt, die Herbstsonne zu tanken. In weiteren 20 Minuten gelangt man zur Götzner Alm als weitere Einkehrmöglichkeit.
Für den Weg ins Tal bietet sich eine actionreiche Alternative an: Mit den Mountain Carts geht es über 5 Kilometer rasant ins Tal. Die Funsportgeräte mit Zweikreis-Bremssystem ermöglichen Rodelfeeling im Sommer. Die Fahrt mit der Muttereralmbahn ist ab 3 Übernachtungen in der Welcome Card – der kostenlosen Gästekarte der Region Innsbruck – inkludiert. Ebenso der gesamte öffentliche Verkehr in der Region. Somit steht auch einer Anreise zur Muttereralmbahn mit der Stubaitalbahn vom Stadtzentrum aus nichts mehr im Wege.
Der Almenweg 1600: Hüttenfeeling mal 5
Nahe der Stadt ein Almenparadies – das gibt es in Innsbruck: Eine herbstliche Wanderung am Almenweg 1600 erschliesst gleich 5 Almen am Patscherkofel. Start der Route ist die Mittelstation der Patscherkofelbahn, die mit der Buslinie J perfekt an die Stadt angebunden ist. Von dort aus erreicht man als „Auftakt“ schon in 5 Minuten Gehzeit die Patscher Alm, die mit Köstlichkeiten wie Kaspressknödel und selbstgemachte Kuchen zu punkten weiss.
Von der Patscher Alm führt der Weg über den Igleralmboden zur Lanser Alm auf rund 1.730 Metern, die mit einer besonders sonnigen Terrasse und einem einmaligen Ausblick auf die Nordkette begeistert. Weiter auf dem Almenweg verläuft die Route zur Sistranser Alm, die man in etwa 20 Gehminuten erreicht. Nach weiteren 30 Minuten Fussmarsch empfängt die Aldranser Alm, die vierte Alm im Bunde, die Wanderer mit alpinem Flair und urbanem Blick. Neben „Alm-Klassikern“ beeindruckt Gäste hier der hausgemachte Ziegenfrischkäse und frisch gebackenes Brot. Eine weitere, letzte Einkehrmöglichkeit am Almenweg bietet die Rinner Alm, die über einen Forstweg beziehungsweise anschliessend auf einem Steig zu erreichen ist.
Zuletzt noch ein wichtiger Hinweis: Bei dieser Wanderung müssen in erster Linie nicht die körperlichen Kräfte, sondern die kulinarischen Stopps gut geplant werden. Denn bei so vielen Schmankerln ist eine genussvolle Auswahl unumgänglich! Alle Almen wie auch die Patscherkofelbahn haben bis einschliesslich 26. Oktober geöffnet, auch die Ruhetage sind abgestimmt.
Der Weg ins Tal verläuft anschliessend über einen breiten Forstweg und endet in Rinn. Von dort aus ist der Bus die beste Wahl für den Rückweg zurück zur Talstation der Patscherkofelbahn oder direkt in die Stadt. In der Welcome Card – der kostenlosen Gästekarte der Region Innsbruck – ist ab 3 Übernachtungen nicht nur der öffentliche Verkehr in der Region inkludiert, sondern auf die Fahrt mit der Patscherkofelbahn gibt’s zudem eine Ermässigung von 20%!
Für erfahrene Bergfexe
Der Alpengasthof Praxmar im Lüsenstal, einem wunderschönen Seitental des Sellraintals, ist Ausgangspunkt für viele verschiedene Wanderziele in der Umgebung, so wie beispielsweise die anspruchsvolle Tour über den Köllenzaiger zum Westfalenhaus. Voraussetzung: ausreichende Kondition für fünf Stunden Wanderzeit, Schwindelfreiheit und Alpinerfahrung. Da die Tour auf über 2.600 Meter führt, sind warme Kleidung und eine gute Wettervorhersage erforderlich. Als Belohnung gibt es hochalpine Landschaft und beeindruckende Blicke auf die umliegenden Dreitausender.
Der Start befindet sich beim Parkplatz in Praxmar rechts am Eingang eines Waldsteigs. Von dort an verläuft der Weg Nummer 32 bis zum Köllenzaiger auf 2.226 Metern Seehöhe. Für dieses Stück sollten 1,5 Stunden eingerechnet werden. Nach Erreichen des Gipfels folgt man dem Weg Nummer 32B, der unter anderem das Schöntal quert und mit einem herrlichen Ausblick auf den Lüsener Fernerkogel punktet. Weiter geht es dann ins Längental nach Westen. Nach der Überwindung kleinerer Seitengräben ist das Ziel der Route, das Westfalenhaus, schon zu sehen.
Der Retourweg kann anschliessend über denselben Weg oder gemütlicher bergab über die Längentaler Alm in Richtung Jugendheim Fernerboden erfolgen. Neben dem Westfalenhaus laden bei der Variante über die Längentaler Alm auch der Alpengasthof Lüsens und am Ende der Tour der Alpengasthof Praxmar zur Einkehr ein. Das Westfalenhaus ist bis Ende September geöffnet, die Alpengasthöfe Lüsens und Praxmar sind dies bis Mitte Oktober.
Das Finale: Vom goldenen Herbst in den Winter wandern
Die Almen auf der Nordkette, Innsbrucks „Stadtgebirgszug“ und zugleich Tor ins Karwendel, dem grössten Naturpark Österreichs, laden mit besonders ausgedehnten Öffnungszeiten ein, direkt vom goldenen Herbst in den Winter zu wandern. Dank der südseitigen Lage kann hier auch noch im November Sonne getankt und später im Jahr der Wechsel vom goldenen Herbst zur stillen Winterruhe erlebt werden. Die Almen sind beispielsweise von der Talstation der Nordkettenbahn auf der Hungerburg aus in Gehzeiten zwischen 30 Minuten und 2 Stunden erreichbar – geöffnet sind sie voraussichtlich bis:
Arzler Alm: Ende November 2020
Höttinger Alm: Mitte November 2020
Rumer Alm: Anfang Dezember 2020
Umbrüggler Alm: Februar 2021
Bodenstein-Alm: Anfang November 2020
Vor einer Wanderung lohnt es sich, die aktuellen Öffnungszeiten der Bergbahnen, Almen, Hütten und Berggasthöfe zu überprüfen.