Foto: Patagonia

So gut wie neu – reparieren statt wegwerfen

Outdoorbekleidung und -ausrüstung ist nachhaltig, wenn sie dauerhaft funktioniert und aus umwelt- sowie tierfreundlichen Materialien ohne toxische Chemikalien hergestellt wird. Wir können unseren Ressourcenverbrauch reduzieren, indem wir Kleider und Ausrüstung mit Sorgfalt auswählen, von zweiter Hand kaufen oder mieten, mehrere Saisons verwenden und die Lebensdauer verlängern, indem wir kaputtes Apparel und Equipment reparieren.

Hast du gewusst, dass du kaputte Ausrüstung einfach reparieren lassen kannst? Outdoormarken wie Patagonia, Rotauf, Fjällräven und Hanwag bieten einen Reparaturservice für eigene Produkte an. Und Patagonia flickt in ihrem Tiny House auf Rädern auch Produkte anderer Hersteller. Zudem teilen die Unternehmen ihr Knowhow in Form von DIY-Anleitungen, wie wir unsere Ausrüstung selbst reparieren können und richtig pflegen, damit sie möglichst lange hält.

If it’s broke, fix it

Warum sollte Bekleidung möglichst lange halten? Weil das Beste, was wir für unseren Planeten tun können, darin besteht, unseren eigenen Konsum einzuschränken und die Dinge, die wir bereits besitzen, möglichst lange zu nutzen. Patagonia hat Worn Wear ins Leben gerufen, damit wir uns so lange wie möglich auf unsere Bekleidung verlassen können.

Worn Wear ist eine Partnerschaft zwischen Patagonia und der Community. Durch Worn Wear setzt sich Patagonia für ein Umdenken hinsichtlich Produktion, Konsum und Besitz von Bekleidung ein und übernimmt die Verantwortung für ihre Produkte über ihren gesamten Lebenszyklus.

Für alle Produkte, die Patagonia herstellt, gilt eine kompromisslose Garantie. Die Worn Wear Werkstatt auf Rädern reist an verschiedene Wintersportdestinationen in den Alpen, um im Reparatur-Anhänger kostenlos Reissverschlüsse zu reparieren oder Risse in der Jacke zu flicken – egal, wer das Produkt hergestellt hat, alle Marken sind im Reparatur-Anhänger willkommen.

Zudem gibt es von Patagonia Reparaturvideos, DIY-Reparatur-Anleitungen, das Einmaleins der Produktpflege, Ersatzteile für DIY-Reparaturen und Worn Wear Stories als Anregung.

Für eine zukunftsfähige Textilwirtschaft

Das Schweizer Innovationsunternehmen Rotauf stellt zusammen mit lokalen Produktionspartnern Outdoorsportbekleidung komplett in der Schweiz her. Dabei verzichtet Rotauf auf den Einsatz von giftigen Chemikalien und fertigt Produkte aus umwelt- und tierfreundlichen Materialien. Mit dem Kauf von Rotauf Bekleidung nutzen wir die Chance, wichtige Arbeitsplätze und Knowhow in der Schweiz zu erhalten und den Systemwandel hin zu einer zukunftsfähigen Textilwirtschaft voranzutreiben.

Rotauf macht kurzlebige Trends nicht mit, sondern entwickelt Produkte mit einem schlichten und zeitlosen Design und setzt dabei auf ästhetische Langlebigkeit. Rotauf vertritt die Meinung, dass es nicht für jede Aktivität ein spezifisches Produkt braucht und entwickelt als Gegenvorschlag multifunktionale Kleidung, die bei allen Aktivitäten in der Natur und auch im Alltag funktionieren.

Eine möglichst lange Lebensdauer ihrer Produkte liegt auch Rotauf am Herzen – uns und der Umwelt zuliebe. Rotauf liefert eine Pflegeanleitung für ihre Produkte, gibt Tipps zur selbständigen Reparatur von kleinen Löchern und Rissen, bietet einen individuellen Reparaturservice bei grösseren Defekten an und hat die meisten Ersatzteile für ihre Produkte im Hauptsitz in Chur an Lager. Zudem führt Rotauf ein Service-Paket für ihre wasserdichte Bekleidung und die Bündner Wolle Serie im Angebot, mit dem die Funktionsbekleidung von professioneller Hand inspiziert, gereinigt und reimprägniert wird – natürlich PFC-frei.

Pflege und Reparatur zu Hause

Die beiden Hauptziele, auf die sich Fjällräven bei der Produktentwicklung fokussiert, sind Langlebigkeit und zeitloses Design. Wenn beides gelingt, hält ein Produkt nicht nur physisch den Strapazen eines aktiven Lebens stand, es wird mit Gefühlen aufgeladen und erhält so einen persönlichen emotionalen Bezug.

Um die Lebensdauer der Produkte zu verlängern, ist die richtige Pflege und Aufbewahrung sehr wichtig. Dazu gehört, dass wir unsere Ausrüstung nur waschen sollten, wenn es wirklich nötig ist, da die Maschinenwäsche die Produkte zusätzlich abnutzt. Fjällräven empfiehlt, verschmutzte Stellen von Hand mit einem Schwamm und milder Seife oder Waschmittel zu reinigen und Kleidung sowie Schlafsäcke regelmässig im Freien zu lüften. Sollte eine Maschinenwäsche nötig sein, gilt es die Pflegehinweise auf dem Etikett zu beachten. Zudem ist es wichtig, dass wir unsere Ausrüstung an einem trockenen, gut belüfteten Ort lagern, wo sie weder direktem Sonnenlicht noch übermässiger Hitze ausgesetzt ist.

Wenn ein Produkt einmal eine Reparatur benötigt, bietet Fjällräven einen eingeschränkten Reparaturservice an. Zudem stellt uns Fjällräven das Knowhow zur Verfügung, unsere Produkte selbst zu reparieren, damit sie schnell wieder bereit für den Einsatz in der Natur sind.

Neu besohlte Schuhe laufen länger

Hanwag fertigt seine Schuhe ausschliesslich in Europa – mit Materialien, die grösstenteils ebenfalls aus Europa kommen. Eine der wenigen Ausnahmen ist Yak-Leder, das seinen Ursprung in der Mongolei hat. Aber selbst das Yak-Leder wird in Deutschland veredelt und in den Hanwag Werken in Ungarn und Kroatien zu Schuhen verarbeitet.

Wie umweltfreundlich ein Wanderschuh ist, hängt nicht nur von den Umständen seiner Materialbeschaffung und Produktion ab. Entscheidend ist seine Nutzungsdauer. Die nachhaltigsten Schuhe sind die, die uns möglichst lange begleiten. Reparierbarkeit und Pflege tragen dabei entscheidend zur Langlebigkeit eines Produkts bei. Hanwag teilt sein Wissen über die richtige Schuhpflege mit uns.

Dank der zwiegenähten und gezwickten Machart sind die meisten Hanwag Schuhe vollständig wiederbesohlbar. Oft ist der Schaft der Schuhe noch sehr gut erhalten, wenn die Sohlen bereits abgelaufen sind. Bei einer Wiederbesohlung können wir unsere perfekt eingelaufenen Wanderschuhe noch viele Jahre behalten. Alle Informationen zum Wiederbesohlen sind im Service-Bereich dokumentiert.